Offiziell hat der Herbst mit dem 22. September begonnen und stellt für uns alle eine neue Hürde da, an die wir uns erst anpassen müssen. Wir fühlen uns oft müde und sind anfälliger für Krankheiten, was oftmals auf die kürzeren Tage und die niedrigeren Temperaturen zurückzuführen ist.

Aber auch für die Biene stellt der Jahreszeitensprung eine große Herausforderung dar. Vor allem der Mangel an lebenswichtiger Nahrung und die niedrigen Temperaturen erschweren das Überleben des Volkes. Auch müssen genügend Vorbereitungen für den Winter getroffen werden, damit das Volk auch diesen überstehen kann.

Bei den Honigbienen ist die sogenannte Sommerbiene für eine optimale Vorbereitung auf die kalten Jahreszeiten verantwortlich. Diese Generation des Bienenvolkes schuftet den gesamten Sommer bis in den Herbst. Dabei sorgen sie für die nachfolgende Generation vor, indem sie den Bienenstock winterfit machen und fleißig Vorräte sammeln. Allerdings leben die Sommerbienen nur etwa 5 bis 6 Wochen und werden, je mehr es Richtung Winter geht, langsam von den Winterbienen, welche ab September schlüpfen, abgelöst. Mit einem dicken Polster ist es ihre Aufgabe den Stock aufzuwärmen. Durch ihr deutlich ruhigeres Leben und mit einer Lebensdauer von bis zu 9 Monaten ist es ihnen möglich, dass sie den gesamten Winter hindurch den Stock warmhalten. Dabei verwenden die Winterbienen eine besondere Technik, denn sie bilden eine Wintertraube. Die Tierchen schließen sich zusammen und vibrieren mit ihrer Flugmuskulatur und heizen mit der dabei entstehenden Wärme ihre Traube auf, wobei die Königin dabei natürlich in der Mitte sitzt.

Fest steht jedoch: Für alle Bienengattungen ist gerade in dieser Jahreszeit ein ausreichendes Nahrungsangebot enorm wichtig. Deshalb ist es wichtig, die Insekten mit reichlich Zuckerwasser zu Versorgen oder durch das Pflanzen bienenfreundlicher Spätblüher zu unterstützen.

Von Johannes Ried