„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“ Dieses Zitat stammt von dem berühmten Physiker Albert Einstein, welcher damals schon die Problematik des Bienensterbens erkannte. Der Rückgang der Bienenvölker stellt in Deutschland heutzutage ein großes Problem dar, weswegen im Jahr 2019 das Volksbegehren „Artenvielfalt & Naturschönheit in Bayern“ stattfand.
Für das Bienensterben können zahlreiche Ursachen angeführt werden:
• Ein Grund sind Viren und Schädlinge, allen voran die Varroamilbe, welche den Rückgang der Bienen veranlasst. Der Parasit verbreitet sich auf den Eiern, woraufhin die Entwicklung der Larven beeinträchtigt wird. Dadurch dass sie sich vom Blut der Insekten ernähren, hinterlassen sie Bissspuren, wodurch sich Krankheitserreger ausbreiten und infolge der Schwächung der Bienen, die Völker sterben.
• Ein weiteres Problem, welches zum Bienensterben führt, stellt der Klimawandel dar. Durch Erderwärmung kommt es zu früheren Blütephasen, wodurch der Rhythmus der Bienen aus dem Gleichgewicht gerät. Höhere Temperaturen im Winter führen dazu, dass die Völker erschöpfter und somit anfälliger für Krankheitserreger sind.
• In der Landwirtschaft kommt es größtenteils zum Einsatz von Pestiziden (Pflanzenschutzmittel), welche Schädlinge vernichten. Jedoch werden ebenso Insekten, die Pollen und Nektar sammeln, angegriffen, was zur Beeinträchtigung ihres Nervensystems führt. Ihre Lebensdauer wird beeinträchtigt und gleichzeitig verlieren sie ihre Orientierungsfähigkeit, wodurch sie ebenfalls geschwächt werden.
• Schließlich ist aber der wichtigste Faktor, welcher zum Bienensterben führt, der Verlust von Grünflächen. Aufgrund der Urbanisierung, der Umzug der Menschen in die Stadt, werden mehr Wohnungen und Straßen benötigt, woraufhin der Bestand von Wiesen, Parks und Wäldern zurückgeht. Der Lebensraum, welcher Nahrung und Brutstellen ermöglicht, wird zerstört, wodurch der Rückgang der Bienen gefördert wird.
Aufgrund dieser Faktoren ergeben sich Folgen, welche einen negativen Einfluss auf unsere Natur und die Wirtschaft ausüben:
• Dadurch dass Bienen 80 Prozent der Bestäuber darstellen, würden ohne sie die Ernteerträge, vor allem von Obst und Gemüse, zurückgehen. Durch die entstehende Einfalt der Lebensmittel würde es vermehrt zu Krankheiten kommen, da den Menschen die essentiellen Vitamine fehlen, welche in Getreide und Kartoffeln nicht vorhanden sind. Nebenbei ginge die Vielfalt an exotischen Blumen verloren.
• 2,7 Milliarden Euro werden durch die Bestäubung von Bienen erwirtschaftet. Somit leisten Bienen einen erheblichen Beitrag für die Wirtschaft. Des Weiteren wird auch die Qualität der Früchte durch die Bestäubung verbessert, in Bezug auf den Fruchtertrag und Deformationen. Durch den Rückgang der Bienen müsste der menschliche Aufwand erhöht werden, wodurch mehr Kosten entstehen würden.
Um diese Folgen zu verhindern, gibt es verschiedene Möglichkeiten, welche dazu beitragen können, das Bienensterben aufzuhalten:
• Das Anpflanzen von Blühwiesen ist der erste Schritt, die Bienen zu unterstützen. Indem Pflanzen wie Lavendel, Ringelblumen und Sonnenblumen angesät werden, bekommen Bienen Nektar und Pollen und werden dadurch gestärkt.
• Wie vorhin erwähnt, schaden Pestizide den Insekten. Durch Düngen mittels Komposterde werden einerseits die Pflanzen und andererseits die Bienen geschützt.
• Auch der Bau von Insektenhotels kann helfen, den Tieren Unterschlupf zur Aufzucht ihres Nachwuchses zu gewähren.
• Durch den Anbau von Obstbäumen wie z.B. Apfel- und Kirschbäumen kann das Artensterben verringert werden, da die Bienen mehr Möglichkeiten haben, ihre Nahrung nicht nur aus Monokulturen zu ziehen.
• Ebenfalls besteht die Möglichkeit ihnen einfach eine Schale Wasser bereitzustellen. Viele Menschen wissen gar nicht, dass Bienen auch Wasser benötigen, obwohl dies sehr wichtig, vor allem im Sommer, ist.
• Wichtig ist auch, den Bienen nicht zu viel ihres Honigs und Wachses zu stehlen. Für die Herstellung der Bienenwaben wird Wachs benötigt, welches aber heutzutage oft für Kosmetikprodukte wie Cremes und Lippenstifte benutzt wird. Somit ist bei dem Kauf von Kosmetika wichtig, auf die Inhaltsstoffe zu achten und wachsfreie Alternativen zu kaufen. Auch Honig lässt sich leicht durch Agavendicksaft, Marmelade und Zuckerrübensirup ersetzen, da dies ebenfalls Süßungsmittel sind. Die Bienen brauchen den Honig dringender als wir Menschen, da dies ihre Lebensgrundlage darstellt.
Unser P-Seminar versucht so gut wie möglich Bienen zu schützen. Projekte wie der Schulgarten und der Bau des Insektenhotels wurden in Angriff genommen, welche dazu beitragen, unseren Bienen an der Schule eine schöne Lebensgrundlage zu schaffen. Auch der Kauf unseres Schulhonigs ist unbedenklich, da darauf geachtet wird, dass den Bienen nicht geschadet wird. Schlussendlich ist zu erkennen, dass mit minimalem Aufwand den Insekten geholfen werden kann, sodass für sie sowohl als auch für uns keine negativen Folgen entstehen.
Von Lisa-Marie Gruber