Bauanleitungen für Nistkästen

Wenn Nistkästen aufgehängt werden, wird den Vögeln geholfen. Nach einem kalten Winter oder einer langen Reise aus dem Süden sind unsere Vögel auf der Suche nach einem Nistplatz. Doch das Angebot wird stetig knapper, denn immer mehr Häuser werden saniert, wodurch den Tieren viele Brutplätze weggenommen werden. Alte Bäume mit Nisthöhlen findet man nur noch in Obstbaumgärten. Die Wahl des Nistkastens richtet sich nach dem Lebensraum und den in ihm vorkommenden Vogelarten, denen man helfen möchte. 

Um den bei uns heimischen Vögeln neue Brutplätze zu schaffen, haben wir in unserer Projektgruppe des OGO P-Seminars „Schulimkerei“ drei verschiedene Arten an Nistkästen für das Schulgelände gebaut. Was man dabei beachten muss und wie wir vorgegangen sind wird im Folgenden beschrieben. 

Bau eines Meisen-/Starenkasten

Da die meisten Vogelarten in unserer Region Meisen- oder Starenkästen bevorzugen und nutzen können, haben wir diese Nisthilfen gebaut. 

Die Vogelhäuschen haben einen nahezu gleichen Aufbau und unterscheiden sich lediglich in der Größe des Fluglochs, welches für Meisen kleiner als bei Staren ist. Das ist dennoch sehr wichtig, da sonst die Brut von den größeren Vögeln geraubt werden kann.

Für unsere Vogelkästen haben wir ein Brett mit Stärke von 2cm, einer Breite von 20cm und einer Länge von ca. 1,60m benötigt. Die Abmaße für die einzelnen Teile haben wir auf der Skizze zusammengefasst. 

Die Maße wie auf der Skizze haben wir mit der Kreissäge ausgeschnitten.

Danach wir die Fluglöcher gebohrt. Hierbei ist zu beachten, dass das Loch für die Meisen ca. 28mm betragen muss und bei Staren ca. 50mm.

Darunter haben wir noch ein kleineres Loch für die Anflugstange gebohrt, welche wir aus einem ca. 8cm langem Stock angefertigt haben.

Um eine ausreichende Belüftung und Entwässerung des Häuschens zu erreichen, haben wir anschließend den Boden noch mit vier kleinen Löchern versehen.

Dann haben wir die Teile nach den Beschriftungen auf der Skizze mit Nägeln zusammengefügt. Bei der Vorderwand muss man beachten, dass man einen Schließmechanismus mit einbaut. Dazu haben wir zunächst die obere Seite der Vorderwand mit jeweils einem Nagel links und rechts befestigt. An der unteren Seite haben wir wie im Bild an beiden Seiten einen Nagel zur Hälfte eingeschlagen und die restliche Hälfte zu einem Riegel umgebogen. Dadurch lässt sich der Nistkasten problemlos zum Säubern öffnen.

Bau eines Halbhöhlenbrüterkasten

Um auch weiteren heimischen Vogelarten eine Nisthöhle zu bieten, haben wir noch zusätzlich Halbhöhlenbrüterkästen gebaut.

Ein Nistkasten dieser Form, dessen Front ist im oberen Teil offen. Halbhöhlenbrüter sind zum Beispiel Hausrotschwanz, Grauschnäpper, Bachstelze und teilweise auch Rotkehlchen. Diese Vogelarten schätzen an der Halbhöhle vor allem den stärkeren Lichteinfall. Ein großer Nachteil dieser Form eines Vogelhäuschens ist die große Öffnung, durch die Fressfeinde ein leichtes Spiel haben. Deshalb sollte man diese Art von Kästen eher tief und lang als hoch bauen, da dadurch ein größerer Schutz für die Brut gewährleistet wird.

Hierfür haben wir ebenfalls ein Brett mit Stärke von 2cm, einer Breite von 20cm und einer Länge von ca. 1,03m benötigt. Die Abmaße für die einzelnen Teile haben wir auf der Skizze zusammengefasst.

Die Halbhöhle haben wir wie in der Anleitung für die Meisen- /Starenkästen ausgeschnitten und zusammengenagelt. Ein Schließmechanismus wird bei dieser Form nicht benötigt, da man die Kontrolle und Säuberung problemlos durch die vergleichsweise große Öffnung durchführen kann.

Wer möchte kann diese Anleitungen gerne nachbauen und die Häuschen auch individuell gestalten (Farbe, verschiedenes Holz, etc.). Aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass es nicht schwierig ist einen Nistkasten zu bauen, um damit die Natur zu unterstützen.

Aus Sicht des P-Seminars „Schulimkerei“ freut es uns, dieses Projekt durchführen zu dürfen und somit die Vögel auf unserem Schulgelände zu unterstützen.

Von Lena Hauser und Irina Vetter