Wichtige Vorbemerkungen zu Nistkästen
Ein Nistkasten ist für viele Tiere interessant. Er dient als Unterschlupf nicht nur für Vögel, sondern auch für eine Vielzahl anderer Tiere. Diese sind zum Beispiel Insekten, Wespen oder Hornissen, Mäuse und Siebenschläfer sowie Fledermäuse.
Viele Vögel sind sogenannte Freibrüter und bauen ihre Nester in Sträucher oder Bäume – aber nicht alle! Denn manche Arten wie Meisen, Sperlinge oder auch Stare nutzen bereits vorhandene Hohlräume als Schutz für ihren Nestbau. Durch fehlende natürliche Nistmöglichkeiten ist es keine Seltenheit mehr, dass diese Vogelarten mit ihrem Nestbau auf Jalousiekästen, Belüftungsrohre oder Briefkästen ausweichen. Dies stellt oftmals sowohl für den Menschen, als auch für die Tiere ein großes Problem dar.
Um dies zu verhindern beziehungsweise zu minimieren gibt es einige Dinge die man bei der Anbringung von Nistkästen beachten muss.
Wann sollten Nistkästen aufgehängt werden?
Grundsätzlich können Nistkästen zu jeder Jahreszeit aufgehängt werden. Wenn Nisthilfen im Herbst angebracht werden, können sie den Winter über auswittern und schon als Übernachtungsort genutzt werden. Die bereits im Herbst aufgehängten Vogelhäuschen werden dann gleich darauf im Frühling gerne als Brutstätte genutzt. Solche Vögel sind zum Beispiel Meisen, die schon ab Februar nach geeigneten Brutplätzen suchen. Später zurückkehrende Zugvögel wie Gartenrotschwanz oder Trauerschnäpper bevorzugen hingegen Nisthilfen, die erst Mitte April bis Anfang Mai angebracht werden.
An welchem Ort und wie hoch werden Nistgeräte angebracht?
Je nach Vogelart sollten Nisthilfen für Singvögel in Gärten mit mindestens 2,5 Meter Höhe angebracht werden, um Schutz vor Katzen und Madern zu bieten. Der Kasten sollte nicht über längere Zeit der direkten Sonne, sowie ganztägig dem Schatten ausgesetzt sein und Regen darf nicht ins Innere gelangen. Idealerweise wird das Flugloch nach Südosten ausgerichtet. Halbhöhlenbrüter bevorzugen Kästen an Gebäuden, die an Ost- oder Nordwänden angebracht sind. West- und Südwände sind nur geeignet, wenn sie nicht zu stark von Niederschlägen beziehungsweise der Sonne grtroffen sind. Außerdem sollte das Vogelhäuschen entweder gerade hängen oder leicht nach vorne geneigt sein, sodass kein Regen in das Flugloch gelangen kann. Darüber hinaus mögen es Vögel nicht wenn der Nistkasten frei im Wind schaukelt.
In welchem Abstand sollten die Vogelhäuschen aufgehängt werden?
Grundsätzlich richtet sich der Abstand zwischen den Häuschen nach den örtlichen Gegebenheiten. Wenn man mehrere Nistkästen, auch von der gleichen Sorte, aufhängen will, ist das möglich. Es sollten dann allerdings mindestens 10 Meter Abstand zwischen den einzelnen Behausungen eingehalten werden. So ist gewährleistet, dass die brütenden Tiere auch genügend Nahrung für sich und ihren Nachwuchs finden. Werden die aufgehängten Häuschen von den Vögeln gut angenommen, sind auch geringere Abstände zwischen den Vogelkästen möglich.
Was ist bei der Kontrolle und Reinigung wichtig?
Während der Brutzeit sollte keine Kontrolle durchgeführt werden. Nach der letzten Jahresbrut, im Herbst oder Winter, sollte eine jährliche Kontrolle zusammen mit der Reinigung der Nisthilfen vorgenommen werden. Hierbei entfernt man die alten Nester (und eventuell abgestorbene Eier und Kadaver) aus dem Kasten und reinigt diese mit einer trockenen Bürste. Die Nester geben Hinweise, welche Vogelart gebrütet hat. Es gibt aber auch Vogelarten wie den Mauersegler, der jedes Jahr das gleiche Nest benutzt. Ein solches darf nicht entfernt werden.
Sollten die Vogelkästen in mehreren aufeinander folgenden Jahren nicht angenommen werden, so sollte über einen Standortwechsel nachgedacht werden.
Von Lena Hauser und Irina Vetter